Hessen Mobil optimiert den Tunnel für die Dalheim-Umfahrung

Mit der Entscheidung für diese Umfahrungslösung wurde Hessen Mobil vom Bund beauftragt, verschiedene Möglichkeiten für die Umsetzung des Tunnels zu prüfen. Dabei hat Hessen Mobil eine besonders effiziente Lösung erarbeitet: den optimierten Tunnel.

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Die B 49, die in Wetzlar noch durch den Brückenzug geprägt ist, wird perspektivisch verlegt werden. Hierfür plant Hessen Mobil im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) u.a. eine neue Teilstrecke der B 49 als Umfahrung der Ortslage von Wetzlar-Dalheim mit einem Tunnel. Mit der Entscheidung für diese Umfahrungslösung wurde Hessen Mobil vom Bund beauftragt, verschiedene Möglichkeiten für die Umsetzung des Tunnels zu prüfen.

Dabei hat Hessen Mobil eine besonders effiziente Lösung erarbeitet: den optimierten Tunnel. Das Bundesverkehrsministerium hat dieser ca. 1,525 Kilometer langen Tunnellösung im Herbst 2022 zugestimmt. Hessen Mobil wird diesen optimierten Tunnel nun planerisch weiterverfolgen. Bei der Prüfung hat Hessen Mobil zunächst einen „langen Tunnel“ von 1,7 Kilometern Länge mit einer „kurzen“ Variante (1,41 Kilometer) verglichen. Bei letzterer ist es wegen der hohen Trassenlage wahrscheinlich, dass durch den Bau Relikte des Altbergbaus westlich von Dalheim betroffen sein werden. Darüber hinaus konnte mit Hilfe der Baugrundgutachten auf Grundlage der im Jahr 2019 durchgeführten Erkundungsbohrungen nachgewiesen werden, dass die höher liegenden Bodenschichten weniger gut für den Tunnelvortrieb geeignet sind. Hierdurch würden aufwändige Sicherungsmaßnahmen bei der Herstellung erforderlich. Außerdem müsste der Dillheimer Bach mit relativ geringem Abstand unterfahren werden. Ein langer Tunnel läge tiefer und würde diese Probleme dadurch umgehen, allerdings wären deshalb auch umfangreiche Erdbaumaßnahmen für Voreinschnitt und offene Bauweise im Bereich des Westportals erforderlich.

Deshalb hat Hessen Mobil eine Lösung erarbeitet, die die Stärken der langen und der kurzen Tunnel-Varianten kombiniert: Die Trasse des Tunnels, also die Lage im Grundriss, bleibt dabei unverändert. Lediglich die Höhenlage wird angepasst. Dadurch wird der erforderliche Erdbau im Westen des Tunnels weniger aufwändig als im Fall des langen Tunnels. Zudem verläuft der optimierte Tunnel tief genug, um den Altbergbau zu unterfahren. Auch für die Querung des Dillheimer Baches wird eine ausreichende Überdeckung erzielt und der Tunnelvortrieb kann in den geeigneteren Bodenschichten erfolgen. Mit ca. 1,525 km Länge ist der optimierte Tunnel zwar rund 170 Meter kürzer als die lange Variante, reduziert aber im Vergleich zur kurzen Variante die dauerhafte Flächeninanspruchnahme.

Aus umweltfachlicher Sicht weist der optimierte Tunnel im Vergleich zum kurzen Tunnel eine bessere Verträglichkeit im Hinblick auf den fertigen Tunnel auf. Mit Blick auf die temporären Eingriffe – also während der Bauzeit – hat der optimierte Tunnel sogar die beste Verträglichkeit im Vergleich aller Varianten. In der Gesamtabwägung ist diese Variante also nicht nur aus geologisch-technischer Sicht die beste Lösung, sie überzeugt auch bei den umweltfachlichen Belangen und wird deshalb der weiteren Planung zugrunde gelegt.

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