Vorzugsvariante und Variantenauswahl

Sie haben noch Fragen? Vom Planungsprozess über die Variantenauswahl bis zu den Baumaßnahmen – hier haben wir die zentralen Fragestellungen zum Thema "Variantenauswahl" zusammengefasst.

Lesedauer:2 Minuten

Welche Variante soll gebaut werden?

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat nach eingehender Prüfung der vier in der engeren Wahl liegenden Varianten die Umfahrung Dalheim (in einem Tunnel nord-westlich von Dalheim) als Vorzugsvariante bestätigt. Die Begründung für die Entscheidung finden Sie auf diesem PlakatÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Wo genau liegt der Tunnel?

Im aktuellen Planungsstand sieht die Umfahrung einen ca. 1,7 Kilometer langen Tunnel zwischen einer neu geplanten Anschlussstelle Wetzlar-Altenberg und der umzubauenden Anschlussstelle Aßlar vor. Hessen Mobil wurde vom BMDV dazu beauftragt, eine verkürzte Variante des Tunnels (ca. 1,4 Kilometer) zu prüfen, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu optimieren. Mehr Details finden Sie auf diesem PlakatÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Ursprünglich war ein 1,7 Kilometer langer Tunnel vorgesehen. Warum wird jetzt ein etwas kürzerer Tunnel umgesetzt?

Um die bestmögliche Variante dieses Tunnels realisieren zu können, wurde Hessen Mobil vom BMDV beauftragt, verschiedene Möglichkeiten für dessen Umsetzung zu prüfen. Dabei hat Hessen Mobil eine lange Variante des Tunnels (1,7 Kilometer) mit einer kurzen Variante (1,4 Kilometer) verglichen.

Beide Varianten bergen das Risiko, mit hohen technischen Aufwänden verbunden zu sein – etwa durch Eingriffe in vorhandenen Altbergbau oder aufwändige Erdarbeiten bei der Herstellung des Tunnelportals. Deshalb hat Hessen Mobil eine angepasste Lösung erarbeitet, in der die Höhenlage des Tunnels so optimiert ist, dass weniger aufwändige Erdbaumaßnahmen nötig werden und der Altbergbau nicht betroffen ist. In der Gesamtabwägung ist diese optimierte Variante die beste Lösung.

Entstehen durch die gewählte Tunnellage Nachteile für die Anwohnerinnen und Anwohner?

Nein, der Tunnel stellt hinsichtlich des Lärmschutzes für die Anwohnerinnen und Anwohner die bestmögliche Lösung dar. In dem Bereich, wo die künftige B 49-Trasse sehr nah an der Bebauung verläuft, befindet sie sich in Tunnellage, was ein Optimum an Schallschutz bietet. 

Welche Varianten wurden untersucht?

Hessen Mobil hat insgesamt 17 Varianten untersucht, vier davon kamen in die engere Wahl. Alle anderen Varianten/Alternativen waren entweder technisch nicht umsetzbar oder erfüllten nicht das Planungsziel und wurden daher verworfen. Eine Übersicht der Ergebnisse und die genaue Lage der vier Varianten, die in die engere Wahl gekommen waren, finden Sie auf diesem PlakatÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Was kostet die Umsetzung des Gesamtprojektes?

Die Umfahrung Dalheim (Tunnel) kostet nach der erstellten Kostenschätzungen ca. 438 Mio. Euro (Stand Mai 2021). Hierin enthalten sind die Kosten für den Neubau der Stadtzubringer sowie den (Teil-)Rückbau der heutigen B 49. Für mehr Informationen und eine genaue Aufschlüsselung der Kosten siehe Infopapier zur KostenermittlungÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Was sprach gegen einen Ersatz der B 49 auf der Bestandsstrecke?

Ein Ersatz der Hochstraße ohne Veränderung der Bestandstrasse erweist sich wegen des erforderlichen breiteren Querschnitts, der auch künftig erforderlichen Aufrechterhaltung der Anschlussstelle Wetzlar-Mitte und der dichten Bebauung als äußerst schwierig und kostenintensiv. Mehrere Gebäude müssten einer neuen Hochstraße weichen und die trennende Wirkung einer um eine ca. 5m hohe Lärmschutzwand erweiterte, lange und deutlich breitere Hochstraße wäre wesentlich größer als heute – noch dazu mit mehr Verkehr. Dazu kommen die schwierigen Randbedingungen bei der baulichen Realisierung aus der Lage der dicht angrenzenden Bebauung, der unterführten Flüsse Lahn und Dill, der Bahnanlagen sowie der städtischen Anlagen (Straßen, unterirdisches Versorgungsnetz).

Warum wurde nicht eine kürzere Strecke, mit einem Tunnel direkt unter Dalheim, gewählt?

Hierzu wurde die Bergaufsicht (Behörde beim zuständigen Regierungspräsidium Gießen) befragt: Da sich unter Dalheim vier erschlossene Bergwerksfelder befinden, bestünde in diesen Bereichen ein erhöhtes Risiko für die darüber liegende Bebauung während der Herstellung eines bergmännischen Tunnels (z.B. Einbrüche, Setzungen).

Welcher Mehrweg entsteht durch die neue Umfahrung?

Für Verkehrsteilnehmende, die z.B. von Limburg nach Frankfurt fahren und dabei künftig die neue Anschlussstelle Altenberg im Zuge der B 49n bis zur vorhandenen Anschlussstelle Wetzlar-Ost (A 45 / B 49) nutzen, ergibt sich ein Mehrweg von 4,1 Kilometern. Wer z.B. aus der Wetzlarer Innenstadt nach Solms fährt, nutzt die Stadtzubringer, ohne dass ein Mehrweg entsteht.

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